Wieso, weshalb, warum – Kinder und Naturwissenschaften


Kinder beim Experimentieren im Labor


Der, die, das,
wer, wie, was,
wieso, weshalb, warum,
wer nicht fragt, bleibt dumm.


Generationen von Kindern haben die ersten Zeilen des Titel-Songs der Sesamstraße mitgesungen. Auch heute noch erfreuen Ernie, Bert, das Krümelmonster und weitere Figuren unseren Nachwuchs mit Geschichten aus der Sesamstraße. Alltagsbegebenheiten verzahnt mit pädagogisch fundierter, unterhaltsamer Wissensvermittlung regen die Phantasie und Neugier der Kinder an.


Phantasie und Neugier gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für das naturwissenschaftliche Denken. Deshalb sollten wir nachsichtig sein, wenn Kinder uns mit Fragen löchern und selbst nach der "x-ten" Antwort noch ein weiteres "Warum" hinterherschicken. Hinterfragen des Status quo und Out-of-the-box-Denken sind die Triebfedern der naturwissenschaftlichen Forschung.



Grundprinzipien der naturwissenschaftlichen Methodik


Naturwissenschaftliche Methodik und naturwissenschaftliches Denken sind eine relativ neue Art, die Welt zu sehen. Grundprinzipien der naturwissenschaftlichen Methodik sind das Beobachten, Dokumentieren und Quantifizieren von Ereignissen, gepaart mit dem Versuch, die beobachteten Phänomene durch Hypothesen zu erklären.


Haben sich Hypothesen bewährt, können sie zu komplexeren Modellen – den Theorien – erweitert werden. Ein offener Diskurs gegensätzlicher Ansichten gehört zum Alltag seriöser Wissenschaft. Durch den wertschätzenden Austausch unterschiedlicher Meinungen wird das kritische Denken gefördert und ein respektvoller Umgang miteinander gepflegt.



Kinder sind neugierig – Neugier als Basis naturwissenschaftlichen Denkens


Kinder beobachten das Leben auf einer Wiese


"Frag doch nicht immer warum!" Was Erziehungsberechtigten mitunter auf die Nerven geht, ist die Basis des naturwissenschaftlichen Denkens. Neugier ist Kindern in die Wiege gelegt. Bereits in der Grundschule lassen sich Kinder für naturwissenschaftliche Fragen begeistern, wenn die Vermittlung der Lehrinhalte kindgerecht auf eine ganzheitliche, multisensorische Weise erfolgt.



Schau doch 'mal genauer hin! – Verborgenes mit dem Mikroskop sichtbar machen


Wichtig ist, die Kinder nicht von vornherein mit allzu viel grauer Theorie zu ermüden, sondern ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in die Natur zu begeben und selbst zu forschen. Um das zu tun, reichen oft wenige Schritte vor das Schulgebäude – zum Beispiel in den Schulgarten, auf eine benachbarte Wiese oder in den nahe gelegenen Park.


Besonders spannend ist es für die kleinen Forscher, wenn sich bei genauerem Hinsehen herausstellt, dass sogar völlig leblos wirkende Orte eine Vielzahl von Lebensformen beherbergen können.


Ein beliebtes Experiment in dem Zusammenhang ist das Untersuchen von Wassertropfen unter dem Schulmikroskop.


Wassertropfen - Makroaufnahme


Zum Vergleich werden Wassertropfen direkt aus der Wasserleitung sowie aus Pfützen im Schulhof entnommen. Dann können sie von den Schülerinnen und Schülern auf Objektträger aufgebracht und mikroskopisch untersucht werden.


Während der Wassertropfen aus der Leitung keinerlei Leben zeigt, tummeln sich im Tropfen aus der Pfütze unterschiedliche Lebensformen. Dort gibt es Rädertierchen, Pantoffeltierchen, Wimpertierchen und anderes zu bestaunen.



Arbeiten mit dem Schulmikroskop – den Kindern Verantwortung übertragen

 

Mädchen schaut durch ein Mikroskop


Mikroskopieren ist eine wunderbare Möglichkeit, die Schüler aus der Passivität des Frontalunterrichtes herauszuholen und für naturwissenschaftliches Arbeiten zu begeistern. Allerdings sollten Mikroskope, die in der Schule zum Einsatz kommen, mit solider und wartungsfreundlicher Technik ausgestattet sein – so wie unser Schülermikroskop LED-J.


Ein willkommener Nebeneffekt des Mikroskopierens ist im Übrigen, dass Kinder während der Arbeiten zur Ruhe kommen. Schon beim Entnehmen der Forschungsobjekte aus der Natur beruhigen sich die reizüberfluteten Sinne. Spätestens beim Präparieren und Untersuchen der Probennahmen kommt auch das Gedankenkarussell langsam zum Stillstand.


Um die Lebensdauer der Geräte zu verlängern und die Qualität des Mikroskopierens zu erhöhen, empfiehlt es sich, die Schüler bei der Einführung in das Arbeiten mit Mikroskopen in deren Funktionsweise und Wartung einzuweisen. Lassen Sie die Schüler Verantwortung übernehmen.

 


Wartung der Mikroskope – was Schüler selbst tun können


Mikroskope sind komplexe technische Geräte. Deshalb sollte eine Wartung der Mikroskope von Schülern nur an gut zugänglichen Stellen durchgeführt werden. Arbeiten, für die eine Demontage erforderlich ist, bleiben dem pädagogischen und ggf. technischen Personal vorbehalten.


Was Schüler nach gründlicher Einweisung übernehmen können, sind Reinigungsarbeiten. Mit unserem 16-teiligen Wartungsset für Mikroskope haben sie alle erforderlichen Utensilien dafür zur Hand. Dieser Teil der Mikroskop-Wartung ist anspruchsvoll und zeitaufwendig. Sind Schülerinnen und Schüler selbst für die Reinigung und Pflege der Geräte verantwortlich, gehen sie automatisch sorgfältiger und wertschätzender mit dem technischen Equipment um.



Zusammenfassung


Kinder für Naturwissenschaften zu begeistern, ist nicht schwer. Denn neugierig zu sein und Fragen zu stellen, ist eine natürliche Veranlagung. Sie ist Kindern in die Wiege gelegt. Die erste Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte sollte kindgerecht auf multisensorische Weise erfolgen. Es ist wichtig, den Kindern eine Möglichkeit zu geben, ihre Suche nach Antworten selbstwirksam und mit allen Sinnen zu gestalten.


Vertrauen wir Schülerinnen und Schülern hochwertiges technisches Gerät an, damit sie ihre Forschungen durchführen können, dann lassen wir sie dafür Verantwortung übernehmen – in überschaubarem Rahmen, versteht sich.


Das Übertragen von Verantwortung stärkt das Selbstwertgefühl der Kinder. Freies Forschen, Erkennen von Zusammenhängen und das stete Hinterfragen des Status quo fördern kritisches Denken, Selbstvertrauen und Eigenständigkeit.


 



Erscheinungsdatum: 17. Januar 2023

Autor: Csaba Németh

Bildnachweis: Adobe Stockfotos



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